HANA HASILIK

Hana Hasilik lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in hessischem Marburg. Nach einigen gegenständlichen Schaffensphasen hat sie ihren Weg in konstruktiv - konkreter minimaler Ausdrucksform gefunden.

Als Material für ihre Arbeiten verwendet sie weißen Ton. Die Teile werden gebrannt, geschliffen und bleiben unglasiert. Die weiße Farbe des Tons unterstützt die klaren Formen ihrer Lentoid Objekte.

Als Grundform für ihre Arbeiten wählte sie das Lentoid, eine Art bikonvexe Linse. In der Regel stellt sie Lentoide in losen oder kompakten Gruppen auf rechteckigen Unterlagen auf, die ebenfalls aus gebranntem weißem Ton beschaffen sind.

Schwerpunkte: 

  • Keramische Objekte
  • Außenbereich Objekte aus lackiertem Aluminium oder Sandstein

Ausstellungen seit 1997 u. A.:

Kunstverein, Marburg
Museum Modern Art, Hünfeld
Frauen Museum, Bonn
Die Junge Akademie, Berlin
Stadtmuseum Kassel
Museum Stadt Bad Hersfeld
Forum Konkrete Kunst, Erfurt
Kunstpavillon, Eisenach
Kulturbahnhof, Kassel 2022: Trailer und Einführung
Documenta Halle Kassel, 2023: 75 Jahre BBk-Kassel

Arbeiten in Außenbereich u. A.: Kunststraße Rhön

Mitgliedschaft: Berufsverband bildender Künstlerinnen und Künstler, BBK

Kontakt:      hanahasilik@yahoo.de

Über Hana Hasilik's Skulpturen

In immer wieder neuen Strukturbildungen und Zusammenstellungen lotet Hana Hasilik das bildnerische Potential eines geometrischen Grundelementes aus, des bikonvexen Lentoids, realisiert dabei neben Reihungen auch stabile und pseudostabile Zustandsformen zwischen Stehen und Liegen, zwischen Stützen und Stürzen. Mitunter evozieren die Skulpturen Hana Hasiliks, obwohl statisch, höchst eindrücklich die Suggestion einer in sequentiellen Momentaufnahmen erfassten Bewegung, gewissermaßen als ins Plastische ausgedehnte Analogie zu den Serienfotografien, mittels derer Eadweard Muybridge im 19. Jahrhundert Bewegungsabläufe erstmals als solche ins Bild bannte.
      Reinhard Buskies, Kurator
      STRUKTUR.WANDEL. Form als Prozess
      Erfurt, Kassel und Eisenach, 2010


Das symmetrische bikonvexe Lentoid
– eine von der Natur entwickelte Lebensgrundform mit der Fähigkeit zu Entfaltung und Wachstum, ist die Grundform für Hana Hasilik´s Objekte aus weißem gebrannten unglasierten Ton.

In der Vielzahl und in vielfältiger Formation stehen Lentoide als Symbol für Flexibilität und Wandlungs-fähigkeit sozialer und gesellschaftlicher Strukturen und die in ihnen variable Position des Einzelindividuums – eine Herausforderung künstlerischer Aktivität und Kreativität.
      Eckhart Buddecke, Münster, 2001

Lentoide - Geschichte - Geometrie

VORGESCHICHTE

Die Lentoidform ist im präklassischem Griechenland zur Herstellung von Stempeln und Siegeln (Siegelstempel, Petschaft) genutzt worden. Bemerkenswert ist das hier abgebildete Lentoid-Stempel aus der spät-minoischen Periode (LM III,  ca. 1400 - 1090 v. Chr.), insbesondere auch seine quadratisch und diagonal angeordnete Linien.  Die Bedeutung dieser Linien ist nicht bekannt. Das grafische Design der cardandcube #1-Karte erinnert jedoch an das Muster, das vor Jahrtausenden auf diesem linsenförmigen Stempel eingraviert wurde:

Spät minoischer Lentoidstempel. Blaues Glas - 1,3 x 1,3 x 0,65 cm. (Zugangsnummer AN1896-1908.AE.1239.c, © Ashmolean Museum, University of Oxford)*.

Im Metropolitan Museum of Art findet sich ein keramisches Gefäß in Form eines Lentoids:


Lentoid-Flasche ("Neujahrsflasche") mit Inschrift für Priester Amenophis, Sohn des Priesters und und Palastverwalters Iufaa. Späte Periode, 664–525 v.Chr., 18 cm Diameter, Metropolitan Museum of Art, Fifth Avenue, Gallery 127

* Wir danken dem Ashmolean museum, Oxford, und Herrn Dr. Ingo Pini, Marburg, für die Erlaubnis die Aufnahmen des minoischen Lentoid-Stempels zu reproduzieren.

GEOMETRIE

Im Idealfall besteht ein Lentoid aus zwei identischen Kugelabschnitten und kann als Schnittmenge von zwei Kugeln definiert werden:

Video: Geoff Hodbod, 3D-imaging

Musik aus: Fryderyk Chopin, Fantaisie - Impromptu, Op. 66, spielt Frank Levy (Musopen)

SKULPTUREN

Abstrakte Konstruktionen

 

Komposition 9
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 22 x 22 x 26 cm

 

Formation 4x4
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 30 x 30 x 8 cm

 

In Reih und Glied
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 43 x 28 x 8 cm

 

Ohne Titel
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 37 x 12 x 10 cm

 

Neuen Anfang wagen
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 34 x 34 x 15 cm

 

Kontinuum
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 22 x 22 x 15 cm

 

Die neue Gesellschaft
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 45 x 45 x 7 cm

 

Linie, Bodenplastik
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 140 x 140 x 8 cm

 

Diagonale, Bodenplastik
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 140 x 140 x 8 cm

 

Antagonisten
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 24 x 12 x 10 cm

 

Support
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 45 x 28 x 24 cm

 

2 x 3
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 25 x 25 x 10 cm

 

Freiraum
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 48 x 28 x 14 cm

 

Bewegung
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 51 x 25 x 24 cm

ohne Titel
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 27 x 28 x 13 cm

Plastische Bilder

 

3 + 1
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 36 x 36 x 12 cm

 

Quadrat I
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 64 x 64 x 8 cm

 

Quadrat II
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 48 x 48 x 8 cm

 

Komposition Dreieck I
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 52 x 52 x 6 cm

 

Komposition Dreieck II
weißer Ton, gebrannt, unglasiert, 52 x 52 x 6 cm

Plastik im Freien

 

Bewegung
Aluminium – lackiert, 235 x 100 x 100 cm, Skulpturengarten des Museum Modern Art, Hünfeld

Sandstein- und Gipsskulpturen

 

Im Wind, 2002, Gisselberger roter Sandstein, H=27 cm

 

Freude, 2002, Gisselberger roter Sandstein, H=42 cm

 

Balanciert, 2002, Gisselberger roter Sandstein, H=62 cm

 

Sediment II, 1998, Gips