In immer wieder neuen Strukturbildungen und Zusammenstellungen lotet Hana Hasilik das bildnerische Potential eines geometrischen Grundelementes aus, des bikonvexen Lentoids, realisiert dabei neben Reihungen auch stabile und pseudostabile Zustandsformen zwischen Stehen und Liegen, zwischen Stützen und Stürzen. Mitunter evozieren die Skulpturen Hana Hasiliks, obwohl statisch, höchst eindrücklich die Suggestion einer in sequentiellen Momentaufnahmen erfassten Bewegung, gewissermaßen als ins Plastische ausgedehnte Analogie zu den Serienfotografien, mittels derer Eadweard Muybridge im 19. Jahrhundert Bewegungsabläufe erstmals als solche ins Bild bannte.
Reinhard Buskies, Kurator
STRUKTUR.WANDEL. Form als Prozess
Erfurt, Kassel und Eisenach, 2010
Das symmetrische bikonvexe Lentoid – eine von der Natur entwickelte Lebensgrundform mit der Fähigkeit zu Entfaltung und Wachstum, ist die Grundform für Hana Hasilik´s Objekte aus weißem gebrannten unglasierten Ton.
In der Vielzahl und in vielfältiger Formation stehen Lentoide als Symbol für Flexibilität und Wandlungs-fähigkeit sozialer und gesellschaftlicher Strukturen und die in ihnen variable Position des Einzelindividuums – eine Herausforderung künstlerischer Aktivität und Kreativität.
Eckhart Buddecke, Münster, 2001